Milben sind eine der häufigsten Parasiten in der Hühnerhaltung. Zu finden sind sie häufig unter Sitzstangen und in Lege-Nestern. Der Befall kann so schlimm sein, dass Hühner soweit geschwächt werden, dass dies zum Tode führt.
Erkennbar ist der Befall durch schwache unruhige Tiere, blasse Kämme.
Die rote Vogelmilbe kommt am häufigsten vor, gefolgt von der Federlinge. Rote Vogelmilben sind nachtaktiv und befinden sich tagsüber seltener auf dem Huhn. Im Gegensatz zu der Vogelmilbe leben Federlinge immer auf dem Huhn. Die Federlinge leben meist um die Kloake herum und verursachen bei den Hühnern Juckreiz. Im Sommer vermehren sich die Milben in etwa zwei Wochen.
Eine chemische Bekämpfung unter dem Bestand gestaltet sich recht schwierig, da zurzeit kein hundertprozentig wirksames Präparat am Markt verfügbar ist und zunehmend Resistenzen auftreten. Nach der Ausstallung verkriechen sich die Milben in ihre Schlupflöcher und es ist wichtig eine Bekämpfung umgehend durchzuführen um dem neuen Bestand einen guten Start zu gewährleisten. Gesunde Hühner haben eine bessere Widerstandskraft gegen Parasiten, Kokzidien und Krankheiten.
Allicin und Milben
In Holland ergab ein Vergleichsexperiment von zwei identische Anlagen von jeweils 10.000 Stück Legehennen folgendes Ergebnis:
In einer Anlage wurden täglich kleine Mengen Allicin dem Trinkwasser zugefügt, während die andere Anlage normales Trinkwasser bekam. Die Tiere, die Allicin verabreicht bekamen waren frei von E. Coli-Infektionen, während Tiere aus der anderen Anlage Infektionen in Leber und Eiern zeigten.
Die mit Allicin versorgten Tiere sahen besser aus und verfügten über einen intensiv gefärbten Kamm. Die Tiere aus der andere Anlage hatten deutlich blassere Kämme, deutend auf eine Blutarmut, verursacht durch Milben. Die Eierproduktion aus der Allicingruppe war 2% höher als die der anderen Gruppe.
Eine weitere Studie zeigte, dass die Verabreichung von Allicin an Lege-Hennen das Saugen von Blut der roten Vogelmilben im Nymphe-Stadium verhindert. Dadurch kann sich diese Milbe nicht mehr fortpflanzen.
Auch hier konnte festgestellt werden, dass die Eierproduktion 2 – 4 % höher war. Laboruntersuchungen stellten keine Spuren von Allicin im Fleisch oder den Eiern fest.
Besonders biologische Geflügelhalter sind mit Allicin sehr zufrieden. Jeden fünften Tag wird eine kleine Menge Allicin in das Trinkwasser gegeben. Sobald sich trotzdem Infektionen oder Parasitenbefall zeigen, wird die Allicin-Dosis leicht erhöht.
Allicin ist die Alternative, um den Antibiotikagebrauch zu verringern.