Was ist Neuroborreliose?
Kommt es bei einer Borreliose zu einer Schädigung oder Beeinträchtigung des Nervensystems, so wird von einer Neuroborreliose gesprochen. Dabei handelt es sich um eine Manifestationsform der Borreliose. In der Medizin wird zwischen einer akuten und einer chronischen Neuroborreliose unterschieden. Bei der chronischen Neuroborreliose halten die Beschwerden länger als sechs Monate an.

Akute Neuroborreliose-Symptome
Bei 90 bis 95 Prozent aller Fälle verläuft die Neuroborreliose akut. Das bedeutet, nach der Übertragung des Bakteriums Borrelia Burgdorferi mittels eines Zeckenstichs treten erste Symptome in einem Zeitraum von Wochen bis Monaten auf. Die Dauer einer akuten Neuroborreliose beträgt weniger als sechs Monate.
Chronische Neuroborreliose
Bei fünf bis zehn Prozent der Betroffenen klingen die Beschwerden nicht ab und entwickeln sich allmählich von Monaten über Jahre hinweg. Häufig geht damit eine chronisch fortschreitende Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks einher.
In den meisten Fällen klagen die Betroffenen über Gang- und Bewegungsstörungen und haben Probleme beim Wasserlassen. Weitere Anzeichen können unter anderem auch Sprach- und Sprechstörungen, Schwindel und Kopf- und Nervenschmerzen sein.
Post-Lyme-Disease-Syndrom
Oft ist auch die Rede von unspezifischen chronischen Symptomen wie zum Beispiel Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Sie werden häufig mit einer früheren Borreliose-Infektion verbunden, soweit Borrelien-Antikörper im Blut des Betroffenen gefunden werden.
In diesem Fall spricht man von dem „Post-Lyme-Disease-Syndrom“. Diese Beschwerden zählen nicht zu den charakteristischen typischen Borreliose- oder Neuroborreliose-Symptomen. Daher sollte zunächst eine andere chronische Infektion, eine Depression oder eine Autoimmunerkrankung in Betracht gezogen werden.

Neuroborreliose: Diagnose und Untersuchung
Soweit ein Patient die oben genannten Symptome aufweist und darüber hinaus auch von einem früheren Zeckenstich erzählt, kann der behandelnde Arzt daraus die Diagnose Neuroborreliose feststellen. Dies kann auch der Fall sein, wenn die Betroffenen sich nicht an einen Zeckenstich erinnern, sich aber in der Natur aufhalten und die Möglichkeit eines Zeckenstichs bestand.
Neuroborreliose-Diagnose mit Labortests
Labortests können Aufschluss über den Verdacht der Neuroborreliose-Diagnose geben. So kann das Blut und die Gehirn-/Rückenmarksflüssigkeit auf signifikante Antikörper gegen Borrelien-Bakterien untersucht werden. Eine genaue Interpretation der Test-Ergebnisse ist jedoch schwierig, da beispielsweise auch eine Vielzahl gesunder Menschen Borrelien-Antikörper in sich tragen, obwohl sie keine Symptome einer akuten oder chronischen Borreliose aufzeigen.
Neuroborreliose-Diagnose mit Liquor-Probe
Einen weiteren Aufschluss über die Diagnose Neuroborreliose kann die Liquor-Probe, mittels einer erhöhten Anzahl von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) geben. Diese kann jedoch auch andere Gründe haben. Darüber hinaus besteht noch die Option, den Erreger oder dessen Erbgut im Liquor aufzuzeigen.
Neuroborreliose-Diagnose mit MRT-Untersuchung
In Einzelfällen muss der Arzt weitere Untersuchungen vornehmen, um die Diagnose Neuroborreliose festzustellen. Bei einer Entzündung des Gehirns und Rückenmarks ist beispielsweise eine MRT-Untersuchung sowohl von Schädel, als auch der Wirbelsäule erforderlich. Des Weiteren kann auch eine Elektroneurografie und eine Elektromyografie durchgeführt werden.
Neuroborreliose: Therapie und Behandlung
Wie die Borreliose wird auch die Neuroborreliose mit Antibiotika behandelt. Handelt es sich um akute Neuroborreliose, werden in den meisten Fällen Tabletten mit dem Wirkstoff Doxycyclin verschrieben. Es gibt auch die Möglichkeit einer Antibiotika-Therapie, welche in einem Zeitraum von meist zwei Wochen durchgeführt wird. Dabei werden Antibiotika zur Neuroborreliose-Behandlung intravenös verabreicht.
Bei einer chronischen Neuroborreliose werden Antibiotika in den meisten Fällen intravenös verabreicht. Der Zeitraum der Therapie beträgt zwei bis drei Wochen. Ein längerer Behandlungszeitraum wird nicht empfohlen, da durch Antibiotika schwere Nebenwirkungen auftreten können.
Sollten die Symptome nach einer sechsmonatigen Antibiotikabehandlung noch vorhanden sein, sollte eine weitere Liquor-Probe entnommen und untersucht werden. Wird wieder eine erhöhte Anzahl der weißen Blutkörperchen festgestellt, sollte eine Antibiotika-Therapie zur Neuroborreliose wiederholt werden.
Neuroborreliose-Behandlung mit Allicin – Alternative zur Behandlung mit Antibiotika
Allicin eignet sich ausgezeichnet für die Behandlung von Neuroborreliose, da es eine Verbindung mit Wasser eingeht und somit die Blut-Hirn-Schranke ohne Probleme überqueren kann. Dies ist bei den gängigen Antibiotika meist nicht der Fall.